Ein aktueller Beitrag mit dem Titel „Hegemonie von Männern? Flüchtlingslager, Maskulinitäten und Gewalt in Uganda“ ist in der Soziale Probleme erschienen.
Zusammenfassung: Während Flucht und Flüchtlingssituationen als vergeschlechtlichte Prozesse gelten, liegt der Fokus vieler empirischer Studien in der Flüchtlingsforschung bislang auf den Bedingungen und Rollen von Frauen. In diesem Beitrag wird hingegen gefragt, wie Flüchtlingslager Männer und Maskulinitäten prägen. Mit Hilfe des Konzepts der Hegemonie von Männern von Jeff Hearn und einer Fallstudie in Uganda werden Auswirkungen der begrenzten Lebensbedingungen in Flüchtlingslagern auf Männer diskutiert. Dabei wird argumentiert, dass Flüchtlingslager soziale Zwischenwelten darstellen, die maßgeblich durch die humanitären Akteure geprägt werden. Obwohl Männer als die hegemonialen sozialen Kategorien angesehen werden, entstehen Spannungsgeflechte zwischen Rollenzuschreibung und faktischer Position im humanitären System. Zudem prägen die sozialen und hierarchischen Bedingungen in den Herkunftsregionen die Flüchtlinge mit ihren Geschlechtersystemen maßgeblich.
Krause, Ulrike (2016), ‚Hegemonie von Männern? Flüchtlingslager, Maskulinitäten und Gewalt in Uganda‚, Soziale Probleme, 27 (1), 119-45.
A new article entitled „Hegemonie von Männern? Flüchtlingslager, Maskulinitäten und Gewalt in Uganda“ (Hegemony of Men? Refugee Camps, Masculinities and Violence in Uganda) was published in the German Journal Soziale Probleme. The article is in German.
Abstract: Although forced migration and refugee situations are understood to be gendered processes, most empirical studies in Refugee Research focus on how conditions impact on women and their gender roles. However, this article concentrates on how refugee camps affect men and masculinities. By means of the concept of Hegemony of Men by Jeff Hearn and a case study in Uganda, impacts of the restricted living conditions in a refugee camp are discussed with a focus on men. It is argued that refugee camps are social interim-worlds which are strongly shaped by the humanitarian actors. Although men are understood to be the hegemonic social categories, there are conflicting lines between ascribed hegemonic roles of men and their actual position in the humanitarian system. Moreover, the social and hierarchical conditions in the regions of origin of refugees impact on them with their understanding gender systems.
Krause, Ulrike (2016), ‚Hegemonie von Männern? Flüchtlingslager, Maskulinitäten und Gewalt in Uganda‚, Soziale Probleme, 27 (1), 119-45.